NEITHARD BETHKE                          WERKVERZEICHNIS - NBWV
  
 

Der Jahrkreis

op. 69/2012
20 schlichte Lieder durch das Jahr nach zeitgenössischen und überlieferten Texten für entweder eine Solostimme und Klavier/Orgel oder vierstimmigen Chor
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Zwanzig schlichte – aber nie simple oder niveaulose – Lieder für jeden Monat nach Worten zumeist zeitgenössischer Dichter finden hier ein zu Herzen gehendes musikalisches Gewand.
Es sind viele Facetten des Jahres mit ihren Festen und ihren Erscheinungen berücksichtigt. So bietet jedes Lied ein kleines musikalisches Kalenderblatt, welches sowohl in der Fassung als Sololied mit Klavierbegleitung, als auch als einfaches vierstimmiges Chorlied angeboten wird.


In der Übersicht ist jeweils die erste Strophe des Liedes zu lesen, Einspielung am Klavier: O. Dribas


1. Altes Jahr, du ruhst in Frieden (A. v. Arnim)

Altes Jahr, du ruhst in Frieden, deine Augen sind geschlossen. Bist von uns so still geschieden, hin zu himmlischen Genossen.

2. Du läßt dich wiedersehen (M. von Schenkendorf)

Du läßt dich wiedersehen, des Volkes alter Hort. Heil allen, die verstehen dein Zeichen und dein Wort! Du wandelst in den Lüften, in Säuseln vor uns her, du rollst in Felsenklüften die Donner stark, und schwer.

3. Wir gingen durch den Winterwald (H. Claudius)

Wir gingen durch den Winterwald in seinem weißen Schweigen. Die Tannen hingen tief verschneit und stille stand um uns die Zeit. Die Sonne war im Neigen.

4. Verschneit liegt rings die ganze Welt (v. Eichendorff)

Verschneit liegt rings die ganze Welt, ich hab nichts, was mich freuet, verlassen steht der Baum im Feld, hat längst sein Laub verstreuet.


5. Übern Garten durch die Lüfte (v. Eichendorff)

Übern Garten durch die Lüfte hört ich Wandervögel ziehn, das bedeutet Frühlingsdüfte, unten fängt´s schon an zu blühn!

6. Hoch oben von dem Eichenast (H. Löns)

Hoch oben von dem Eichenast eine bunte Meise läutet ein frohes Lied, ein helles Lied, ich weiß auch, was es bedeutet.

7. Ostern (Angelus Silesius)

Jetzt ist der Himmel aufgetan, jetzt hat er wahres Licht. Jetzt schauet Gott uns wieder an mit gnädigem Gesicht. Jetzt scheinet die Sonne der ewigen Wonne, jetzt lachen die Felder, jetzt jauchzen die Wälder. Jetzt ist man voller Fröhlichkeit!

8. Der Frühling ist ein Maler (v. Fallersleben)

Der Frühling ist ein Maler, er malet alles an. Die Berge mit den Wäldern, die Täler mit den Feldern, was er doch malen kann!


9. Blumen, sie kommen (T. Storm)

Blumen, sie kommen aus dem Schoß der Nacht; doch wären unten sie geblieben, wenn nicht das Licht mit seiner Macht hinauf ins Leben sie getrieben.


10. Unter bejmer wakksn grosn

Unter bejmer wakksn grosn, ajlululu. Un di bejse wintn blosn, schlof sche sunen ju. Zitt´s, majn kind, nit bej dem fenzter, wajl du kennst den wint derfiln. Un ich wil nit, du majn schensster, solst, cholile, sich farkiln.

Himl is schojn chmarne schwarz, punkt asoj wi do baj mir in harz. Schlof she, majn kind, blajb mir gesund!


11. Am Abend schweigt die Klage (G. Trakl)

Am Abend schweigt die Klage des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn. Der rote Mohn.

 12. Im Walde möcht ich leben

Im Walde möcht ich leben zur heißen Sommerzeit! Der Wald, der kann uns geben viel Lust und Fröhlichkeit.


13. Des Vogels Aug (C. Morgenstern)

Des Vogels Aug verschleiert sich; er fällt in Schlaf auf seinem Baum. Der Wald verwandelt sich im Traum und wird so tief und feierlich.

14. Wenn ins Land die Wetter hängen (v. Eichendorff)

Wenn ins land die Wetter hängen und der Mensch erschrocken steht, wendet, wir mit Glockenklängen, die Gewitter dein Gebet, und wo aus den grauen Wogen weinene auftaucht das Gefild, segnest du´s vom Regenbogen, Mutter, ach, wie bist du mild!

15. Jetzt in dem gelben Baum (G. v.d. Vring)

Jetzt in dem gelben Baum erkennst du die Vögel besser. Sie fliegen wie dunkle Messer durch den hellblättrigen Baum.

16. Noch tönt mein Lied (E. Wiechert)

Ich bin so still als wie zu Gottes Füßen und bin ein Feld doch, das sein Pflug zerbricht. Und werde unterm Pfluge sterben müssen und noch einmal erstehn zum Erdenlicht.


17. Lief durch den Frühling (J. Butcher)

Lief durch den Frühling, die duftenden Wiesen, sprang durch den Sommer, der singend mich rief, schritt durch die Herbstzeit, als Stürme rings bliesen; ging durch den Winter und atmete tief.

18. Du setzt uns Herr, ein Zeichen (A. Bungeroth)

Du setzt uns Herr, ein Zeichen, das wir dein Wort verstehn. Die Dunkelheit muß weichen, du läßt dein Leuchten sehn.

19. Unter einem Lindenbaum (mdl. aus Serbien)

Unter einem Lindenbaum, hörst du, liebes Kind. Steht ein Stall im Flockenfall, und es weht der Wind.

20. Und nun, wenn alle Uhren schlagen (L. Thoma)

Und nun, wenn alle Uhren schlagen, so haben wir uns was zu sagen. Was feierlich und hoffnungsvoll, die ernste Stunde weihen soll.






Einige Lieder aus dem "Jahrkreis" sind als Grußkartenset erhältlich. Hier gibt´s mehr Informationen dazu.