NEITHARD BETHKE                          WERKVERZEICHNIS - NBWV
  
 

NEITHARD BETHKE ALS HERAUSGEBER


 

Musikarchiv des Ratzeburger Doms
Kantaten für Gottesdienst und Konzert


Nach umfangreichen musikwissenschaftlichen Vorarbeiten gibt Prof. Dr. Neithard Bethke jetzt im Merseburger Verlag Kassel eine neue Serie von Kantaten von Komponisten des Spätbarocks und der Frühklassik heraus, die als von ihm wieder aufgefundene und gesichtete Originalmanuskripte im Musikarchiv des Ratzeburger Doms vergessen schienen und nun in praktischen Bearbeitungen für die heutige Kirchenmusik zugänglich gemacht werden.
Alle diese sehr klangprächtigen, mitreißenden und dabei einfach aufzuführenden Kantaten sind sowohl für den konzertanten Rahmen, als auch ganz besonders für den liturgischen Gottesdienst geeignet, für den sie einst auch geschrieben wurden.
Bei den Kantaten aus dieser Editionsreihe ist die Instrumentalbesetzung auffällig, die auf einen besonders prächtigen Klang abzielt. Stilistisch zeigen die Kantaten bereits deutliche Hinweise auf den Stilwandel zum „galanten“ Stil des Rokoko. Alle solistischen Vokalpartien können ohne weiteres von guten Laiensängern bewältigt werden.


Titelbild der Notenausgabe

Johann Trier (1716–1790):

„Götter, Gott, erhabnes Wesen“
Dankkantate für S, T, Chor (SATB), 2 Trp, 2 Fl, 2 Ob, Pauken und Streicher
EM 996 | ISMN 979-0-2007-3284-9

Partitur: EM 996 Part. · ISMN: 979-0-2007-3284-9 · 45,00 € | Klavierauszug: EM 996 Klav. · ISMN: 979-0-2007-3363-1 · 19,50 € | Chorpartitur: EM 996 Chorp. · ISMN: 979-0-2007-3285-6 · 3,50* €

Die Dankkantate „Götter Gott, erhabenes Wesen“ von Johann Trier, welcher als Schüler Bachs gilt und Organist an der Johanniskirche Zittau war, eröffnet die Editionsreihe Musikarchiv des Ratzeburger Doms. Die Kantaten dieser Sammlung bieten eine lebendige und fruchtbare Bereicherung des bisherigen Repertoires gerade der Kirchenmusik aus der Zeit zwischen Barock und Romantik. Die aparte Instrumentierung, ein strahlender Eingangschor und kunstvoll verzierte Solopartien verschmelzen zu einem großartigen Klangerlebnis. Das Werk kann auch von Laienchören und -orchestern gut bewältigt werden.

 

Akademischer Chor Zittau/Görlitz, der Jested-Chor und der Rosex-Chor aus Liberec, Deutsches Bachorchester, Leitung: Neithard Bethke


1. Satz, Orchester und Chor

Götter Gott, erhabnes Wesen. Alles ist dir untertan!





Titelbild der Notenausgabe

 Christian Gotthilf Tag (1735–1811): „Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis“

Kantate zum Weihnachtsfest

EM 997 | ISMN 979-0-2007-3287-0

Christian Gotthilf Tag gehörte Zeit seines Berufslebens zu den angesehendsten deutschen Kirchenmusikern im deutschsprachigen Raum. Tag wuchs von Kindesbeinen an mit einer lebendigen Kirchenmusik auf, die seinem ganzen Leben eine entscheidende Prägung verlieh. Nach den ersten Schuljahren in seinem Heimatort Beierfeld erhielt er ein Freistipendiat an der Dresdner Kreuzschule, wo er insbesondere durch Gottfried August Homilius eine gediegene Musikausbildung erhielt. Als erst Zwanzigjähriger nahm Christian Gotthilf Tag im Jahre 1855 in der sächsischen Kleinstadt Hohenstein eine Kantorenstelle an, der er bis zu seinem Tod treu blieb.

Die Partitur der vorliegenden Weihnachtskantate (Bezeichnung im Untertitel "Festo 3 Nativ. Christi") stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von dem gleichen Schreiber wie der Stimmensatz des Orchesters. Wenngleich bei dieser Kantatenpartitur Tintenfraß die Leserlichkeit kaum eingschränkt hat - dieses ist am ehesten noch bei den Orchesterstimmen der Fall - so waren doch an mehreren Stellen Divergenzen zwischen Partitur und Einzelstimmen feststellbar. Sie konnten jedoch anhand analoger Takte in der Partitur einwandfrei geklärt werden. Es wurde eine verläßliche Urtextausgabe angestrebt. Empfehlungen des Herausgebers für die Spielpraxis sind durch Kursiv oder Kleindruck, sowie eckige Klammern deutlich gemacht.



Titelbild der Notenausgabe

Johann Heinrich Rolle (1718–1785): „Singt froh dem Herrn“
Kantate zum „Erndtefest“
EM 998 | ISMN 979-0-2007-3290-0

"Aufs Erndtefest" lautet der Originaltitel dieser Dankkantate. Die Partitur, sowie die dazugehörigen Orchester- und Vokalstimmen zeigen möglicherweise die Handschrift von Johann Heinrich Rolle. Weitere im Archiv erhaltene Stimmen, mit anderer Handschrift ausgeführt, sind wahrscheinlich von Schülern des Ratzburger Domgymnasiums geschrieben worden, die auch den Domchor stellten. Während sich die Partitur als relativ lesbar darstellt, hat das Stimmmaterial durch Tintenfraß gelitten. Die Vokalwerke Rolles, und somit auch diese Kantate, sind stilistisch in der Tradition des Barock verwurzelt. Doch viele Manierismen und Melodieführungen zeigen bereits deutlich den Übergang vom Hochbarock zum sogenannten "galanten" Stil des Rokkoko auf. Das vorliegende Werk muß als Unikat bezeichnet werden, da bis zur Drucklegung der Edition keine anderen Quellen nachzuweisen waren.



Ratzeburger Domchor, Deutsches Bachorchester, Leitung: Neithard Bethke

1. Satz, Orchester und Chor

Singt froh dem Herren! Singt froh ihm Lieder! Sein Wohltun läßt sich zu uns nieder, und rühmet ihn denn er ist treu.


Titelbild der Notenausgabe

Johann Trier (1716–1790): „Wir haben ein festes prophetisches Wort“
Kantate zum 1. Advent
EM 1016

Johann Trier wurde am 2. September 1716 in Themar/ Kreis Hildburghausen geboren und starb am 6. Januar 1790 in Zittau. Nachdem er Theologie und Musik in Leipzig studiert hatte, spielte er im Leipziger Musikleben eine nicht unbedeutende Rolle. Er gilt als ein Schüler Johann Sebastian Bachs. Wenngleich er sich in der direkten Nachfolge Bachs 1750 vergeblich um die Stelle als als Thomaskantor in Leipzig bemüht hatte, obsiegte er jedoch gegen Konkurrenten wie Phillip Emanuel Bach, Friedemann Bach, Johann Ludwig Krebs und Gottfried August Homilius bei seiner Bewerbung um die hochangesehene Stelle an der Johanniskirche in ZIttau im Jahre 1753. Trier trat sie 1754 an und blieb in Zittau bis an sein Lebensende.

Der originale Titel der vorgelegten Kantate lautet "Dominica 1. Advent" und ordnet das Werk dem 1. Advent zu. Das Manuskript dieser prächtig besetzten Kantate scheint die Abschrift eines vom Komponisten beauftragten Kopisten zu sein, die nach ihrer Fertigstellung an den Ratzeburger Dom versandt wurde. Möglicherweise hatte der Domkantor sozusagen ein Abonnement auf neue Kantaten, die er bei Trier in Auftrag gegeben hatte.




Titelbild der Notenausgabe

Johann Trier (1716–1790): „Ich vergesse, was dahinter ist“
Kantate zum Himmelfahrtsfest
EM 1021 | ISMN 979-0-2007-3422-5

Aus dieser Reihe sind in Vorbereitung:


 
Christian Gotthilf Tag (1735–1811): "Ich steig hinauf zu dir im Glauben"
Pfingstkantate

 


Titelbild der Notenausgabe

Gottfried August Homilius (1714–1795): "Nun danket alle Gott"
Kantate auf das neue Jahr , für Soli (AT), vierstimmigen gemischten Chor, 2 Flöten, 2 Hörner, 2 Trompeten in C, Pauken, Streicher und Orgel

EM 1007

Diese Kantate ist ein Paradebeispiel für die außergewöhnliche Fähigkeit von Gottfried August Homilius, „Kunst und Volkstümlichkeit“ in seiner Musik miteinander zu verbinden. Die Volkstümlichkeit seiner Kompositionen, die niemals ins Seichte abgleitet, sicherte ihm bereits zu Lebzeiten große Erfolge. Mit relativ geringem instrumentalem und vokalem Aufwand ist dem Komponisten eine vom ersten Takt an klanglich-packende und eingängige Kantate gelungen.




Christian Heinrich Müller (1734–1782): "Willkommen, Erlöser, begleitet mit Segen"
Weihnachtskantate

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Die Überlieferungen über den Komponisten der vorliegenden Kantate Christian Heinrich Müller sind eher spärlich und fragmentarisch.  Auf dem Vorsatzblatt des Kantatenmanuskriptes, welches bis dato nur als Unicum bekannt ist, steht handschriftlich notiert: "Musiziert 1798, 1800, 1803", was auf eine ungeheure Beliebtheit dieser Weihnachtsmusik schließen läßt. Tatsächlich liegt hier eine klangprächtige und musikalisch überzeugende, ja überragende Kantate vor, die mit sparsamen instrumentalen und vokalen Mitteln einen höchstmöglichen Effekt erzielt. Das macht diese Musik auch heute wieder zu einer durchaus aufführungswerten und empfehlenswerten Gelegenheit, lebendige, aber leicht aufführbare Kirchenmusik anzubieten. Die aparte Instrumentation, der melodische Einfallsreichtum, die formale Geschlossenheit wie nicht zuletzt auch eine für diese Zeit manchmal überraschend farbenreiche harmonische Gewandung, die weit über das Alltägliche hinausweist, läßt auch heute diese Weihnachtskantate sowohl für den gottesdienstlichen Gebrauch als auch für das Konzert auf das Vorzüglichste geeignet erscheinen.


Johann Sebastian Bach (1685–1750): „Markus-Passion“
Rekonstruktion von Neithard Bethke, gefertigt in den Jahren 1972–1974
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Es wurde eine Ergänzung der nur als Textfragment überlieferten „Markus-Passion“ zu einer vollständigen Passionsmusik angefertigt. Dabei wurden Arien und Choräle aus anderen Werken Bachs verwendet, die mit großer Wahr-scheinlichkeit in der verschollenen ursprünglichen Bachschen Markus-Passion vorhanden waren, insbesondere aus der „Trauermusik“ und aus dem zweiten Teil des „Weihnachtsoratoriums“. Die Rezitative, von denen ebenfalls nur der Text im überlieferten Textheft vorhanden ist, wurden in Bachs Stil neu dazu komponiert.
Aufführungen von dieser neuen revidierten Markus-Passion waren außer am Ratzeburger Dom auch in Nürnberg und in Erlangen zu verzeichnen.





Titelbild der Notenausgabe

Gotthelf Hoffmann: Betzendorfer Orgelbüchlein
50 leichte Choralvorspiele für den liturgischen Gebrauch
EM 1892 | ISMN 979-0-2007-1692-4

Im Wissen um das Können und die Bedürfnisse der Organisten in Dörfern und kleinen Gemeinden gab Neithard Bethke im Jahr 2001 fünfzig spielfreudige, technisch leichte und sehr klangschöne Choralvorspiele heraus. Sie stammen von einem in Betzendorf in der Lüneburger Heide wirkenden Organisten, der sich mit Haut und Haaren seinem Leben als Kirchenmusiker verschrieben hat. Jedem Dorforganisten sind diese Choralbearbeitungen im alten Stil sehr zu empfehlen!



Neithard Bethke an der Anthonius-Wilde Orgel von 1593 in Wöhrden/ Dithmarschen, 2021

Morgenglanz der Ewigkeit

Lobe den Herren

zwei Hände halten im Dunkel eine Kerze

Gotthelf Hoffmann: O laufet, ihr Hirten

In der Lüneburger Heide an der St. Peter und Paul-Kirche zu Betzendorf wirkte der hochbegabte und rührige Lehrerorganist Gotthelf Hoffmann. Er lebte von 1923-2006. An der Kirche in Betzendorf wirkte er als Kantor und Organist von 1950 -1994. Er schrieb fast unzählige praxisnahe und wohklingende Choralbearbeitungen für die Orgel, die wohl alle als ursprüngliche Improvisationen später ihren schriftlichen Niederschlag fanden. In zwei Erstausgaben hat der Heruasgeber die ihm am wertvollsten erscheinenden Choralvorspiele zum Teil auch im Merseburger Verlang in Kassel ediert.




Foto von Lukas Trykar und Neithard Bethke auf einer Orgelbank

Lukáš Trykar (1972–2013): Requiem
für Soli, Chor, Orgel und Orchester
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Lukáš Trykar war ein leidenschaftlicher Organist und Musikschullehrer in Liberec. Er erkrankte schwer, auf dem Sterbebett drückte er Neithard Bethke sein Manuskript eines Requiems in die Hand. Bethke, der mit Lukáš Trykar in enger Freundschaft verbunden war, erschuf aus den Handschriften eine praktische Ausgabe. Zum ersten Todestag des Komponisten im Jahr 2014 erklang das Werk in Liberec und Görlitz. Das gesamte Aufführungsmaterial liegt vor.

Akademischer Chor Zittau/Görlitz, Chor A my taky (Liberec) Deutsches Bachorchester, Live-Mittschnitt 2014

Kyrie eleison (Auszug)

Confutatis maledictis



Portraitfoto des Feliks Nowowiejski

Feliks Nowowiejski (1877–1946) : MISSA  STELLA  MARIS
Für vierstimmigen, gemischten Chor und Orgel
Erste Druckausgabe nach den Handschriften gefertigt in den Jahren 2017/2018

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Die hier vorliegende spätromantische Messe des polnischen Komponisten ist bisher nur als Manuskript überliefert. Der polnische Kammerchor Collegium Musicum Olsztyn fertigte sein erstes, aber doch noch unzulängliches Notascript nach der in einem Klostermuseum liegenden Handschrift.
Aufgrund von vielen Erfahrungen durch mehrere Konzerte auch mit dem Akademischen Chor Zittau/Görlitz entstand hier eine jetzt vorliegende Druckpartitur in vorsichtiger und einfühlsamer Bearbeitung, welche den heutigen praktischen Gebrauchsanforderungen Rechnung trägt, Doppeldeutigkeit und Flüchtigkeitsfehler eliminiert, im Übrigen aber das Klangbild des Komponisten unangetastet läßt. Der Orgelbegleitpart wurde so gesetzt, daß er je nach örtlichen Möglichkeiten sowohl – dann modifiziert und angepaßt – mit einem pedallosen einmanualigen Instrument oder vorteilhafter mit einer großen Orgel und Pedalbenutzung gespielt werden kann.

Neithard Bethke hat sich mit diesen beiden Werken von Lukáš Trykar und Feliks Nowowiejski als Herausgeber von sowohl spätromantischer als auch zeitgenössischer großer bedeutender Vokalmusik verdient gemacht, die ansonsten unbeachtet weiter in Archiven oder in Privatbesitz geschlummert hätten. Von beiden Werken liegen beispielhafte Einspielungen mit dem Akademischen Chor Zittau/Görlitz unter der Leitung von Neithard Bethke vor.


Akademischer Chor Zittau/Görlitz, Prager Kammerchor

Kyrie (Auszug)

Credo: Et vitam venturi saeculi...





* Druck in Vorbereitung, nähere Informationen beim Komponisten oder beim Verlag Merseburger (www.merseburger.de)
** Das Aufführungsmaterial kann über den Komponisten bezogen werden


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