NEITHARD BETHKE                          WERKVERZEICHNIS - NBWV
  
 

GEISTLICHE KONZERTE
FÜR INSTRUMENTAL- ODER VOKALSTIMMEN UND ORGEL



Lübecker Geistliche Konzerte

Die „Lübecker Geistlichen Konzerte“ sind entweder mit Vokal- oder Instrumentalsolisten besetzt. Dazu kommt jeweils als gewichtiges tragendes Fundament die Orgel, welche bei allen vier Werken unverzichtbar und durch kein anderes Instrument zu ersetzen ist.


Titelbild der Notenausgabe - alte Stadtansicht Lübeck

Als mir angst war, rief ich den Herrn an
op. 15/1969
Geistliches Konzert nach ausgewählten Worten der Heiligen Schrift für Sopran und Orgel
EM 580 |  ISMN 979-0-2007-3163-7


Dieses Werk beruht auf von Bethke ausgesuchten und zusammengestellten einzelnen Texten des Alten Testaments und erhielt die „klassische“ Form eines Psalms mit den Teilen: Klage – Anrufung – Gebet – Lobpreis. Ein neutestamentlicher Bezug mit dem Choral „Mir nach, spricht Christus, unser Held“ wurde in den Gesangspart einbezogen und konturiert, damit noch genauer der gemeinte Sinn deutlich wird, daß dem Menschen göttliche Hilfe gewiß ist, wenn er hierum inständig und in Demut bittet. Es ist sehr gut möglich, dieses Werk auch mit Tenor statt Sopran zu besetzen.






Titelbild der Notenausgabe - Totentanzmotiv einer mittelalterlichen Tafel

De Morte – Kleiner Totentanz
op. 16/1969
Geistliches Konzert nach Bildtafeln mittelalterlicher Totentänze für Violine, Schlagzeug, Ogel, Sprecher und dreistimmigen  Chor
EM 581 | ISMN 979-0-2007-3164-4

Die Darstellung mittelalterlicher Totentänze sind ihrer Absicht nach Bußpredigten, Aufrufe zur Umkehr und Besinnung, sie wollen durch den drohenden Verweis auf das Sterbenmüssen die Gläubigen bewegen, ihr Leben zu verbessern. Das Neue an den Totentänzen ist nicht die Gestalt des Todes – dem mittelalterlichen Menschen war der Tod vertrauter als uns heute – sondern, daß diese Gestalt tanzt (danse macabre) und er auch die zum Tode verdammten Seelen zum Tanz zwingt. Dieser vorliegende Totentanz kann rein konzertant, mit großem Effekt aber auch szenisch oder halbszenisch als geistliches Mysterienspiel aufgeführt werden, wobei der Chor durch die entrückten Seelen gebildet wird. Die Violine, das bevorzugte Instrument des Todes auf den mittelalterlichen Fresken, spielt virtuos zum „Totentanz“ auf und wird von sechsfachem Schlagzeug (1 Spieler) und Orgel wirkungsvoll begleitet.





Titelbild der Notenausgabe, alte Stadtansicht Lübecks

Lieder vom Gottesknecht
op. 17/1970
Geistliches Konzert nach Worten des Propheten Jesaja in der Bearbeitung von Uwe Steffen für Bariton und Orgel
Meinem Freund Thomas Quasthoff gewidmet
EM 582 | ISMN 979-0-2007-3165-1

Der Begriff „Gottesknecht“ ist bis zum heutigen Tage von den Theologen uneinheitlich definiert. Im religiösen Sprachgebrauch bedeutet „Knecht Gottes“ eine demütigende Kennzeichnung eines Frommen vor Gott. So, wie durch die Auferstehung Jesu dessen ganzes Leben, Wirken und Sterben nachträglich einen neuen Sinn bekommt, wird auch der vorliegende alttestamentliche Text der „Gottesknechtlieder“ durch die Bezogenheit auf Jesus Christus mit neuem Gehalt gefüllt.





Titelbild der Notenausgabe - alte Stadtansicht Lübecks

De vita
op. 18/1970
Geistliches Konzert über „Es ist ein Schnitter, der heißt Tod“ für Querflöte und Orgel
Meinem  Freund, dem Flötisten Klaus Grambow gewidmet
EM 2121 | ISMN 979-0-2007-3166-8

Diesem Werk liegt in lockerer, verfremdeter Form das alte geistliche Volkslied „Es ist ein Schnitter, der heißt Tod“ zugrunde, wobei es mehr die Atmosphäre dieses Liedes war, als daß die unveränderte Melodie durch das ganze Stück ihre Bahn zieht. Die Abschnitte jedes bewußt gelebten Lebens bilden auch die Überschriften der Satzteile: De vita oriente – De vita vigente – De vita fato cedente – De vita non moriente in morte. Die scheinbare zeitliche Kontinuität dieser Lebensabschnitte ist musikalisch aufgehoben, alles geschieht wohl gleichzeitig und wird damit zum fernen Abglanz der Ewigkeit: „Freu dich, schön‘s Blümelein!“

Aufnahme Kreuzkirche Görlitz, 2018 Orgel: Olga Dribas, Querflöte: Katrin Paulitz



Ludi Organi, Band III: Zehn Werke für Orgel plus...
op. 58/Nr. 1–10
Ein musikalisches Reisetagebuch


Werke für „Orgel plus…“ Instrument(e) und/oder Vokalstimme. Dieses ist der dritte Band der bereits im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Werkgruppe Ludi organi. Alle diese Geistlichen Konzerte sind sowohl konzertant als auch im liturgischen Rahmen aufführbar.

Titelbild der Notenausgabe

Der lieben Sonne Licht und Pracht
op. 58, Nr. 1/1975
Partita für Orgel und Blechbläserensemble (2 Trp., 2 Pos.)
Meinem Vater, dem „Dithmarscher Posaunengeneral“, seinen Bläsern und „seiner“ Anthonius-Wilde-Orgel in der St. Nicolai-Kirche zu Wöhrden gewidmet
EM 1921 | ISMN 979-0-2007-3161-3

Diese Partita ist auch aufführbar für Blechbläser alleine, z.B. als Freiluftaufführung bzw. dort, wo keine Orgel zur Verfügung steht, für Orgel alleine und – optional – eben für Blechbläsergruppe (vorzugsweise in solistischer Besetzung) und Orgel. Der Schwierigkeitsgrad übersteigt nicht das Können eines guten Gemeindeposaunenchors.

Kreuzkirche Görlitz, Bläser: H. Oswald, T. Förster, S. Dedek, M. Doehler; Orgel: N. Bethke

Choral

Duo Siciliano


Trio - Tanz

Quartett - Rezitativ

Fughuette und Choral

Titelbild der Notenausgabe

Ziel der Zeit
op. 58, Nr. 2/1980
Geistliches Konzert für hohe Stimme und Orgel nach Texten von Jochen Klepper
Meinen drei musikbegeisterten Töchtern Agnes, Cora und Jirka zum eigenen Singen und als Geleit auf den Lebensweg  zugeeignet
EM 613 |  ISMN 979-0-2007-3162-0

Der Text dieses Geistlichen Konzertes stammt von Jochen Klepper. Die Besetzung „für hohe Stimme“ ist vorzugsweise für Sopran gedacht, jedoch ist auch die Verwendung einer schlanken Tenorstimme ausdrücklich erlaubt.

Kreuzkirche Görlitz, Sopran: Christina Roterberg, Orgel: N. Bethke

(Auszug/ Beginn) Ich weiß nicht, hat es Sinn und lohnt es, dass ich lebe, nur weil mein Herz noch schlägt - Ich weiß nur, dass ich Rebe voll schweren Weines bin.



Titelbild der Notenausgabe

Epitaph
op. 58, Nr. 3/1987
für Violine und Orgel
Dem holländischen Komponisten Henk Badings in memoriam (gestorben 1987) in Freundschaft und Verehrung gewidmet
EM 2008 |  ISMN 979-0-2007-1919-2

Das ganze Werk durchzieht programmatisch in verschiedenen Schattierungen und Motiven der ungekürzte Choral „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“. Aus tiefen sozusagen erdverhafteten Lagen hebt sich nach den thematisch verwobenen Durchgängen des Choralmotivs „Mein Gott, mein Gott, ich bitt durch Christ Blut, mach‘s nur mit meinem Ende gut“: – cum grano salis „per aspera ad astra“ – die Violinstimme zum Schluß in lichte „himmlische“ Höhen hinauf und das Werk endet wie eine Metamorphose auf das Leben, den unausweichlichen Tod jedes irdischen Geschöpfes akzeptierend und verklärend.

Kreuzkirche Görlitz, Violine: R. Knauth; Orgel: N. Bethke



Spiritual über Psalm 137
op. 58, Nr. 4/1989
für Tenorsaxophon und Orgel
Meinem Freund,  dem Saxophonvirtuosen Hubert Winter (Würzburg) in Dankbarkeit gewidmet
* EM 1938  

Hier bietet sich die Gelegenheit, im traditionellen Spriritual-Jazz-Stil eine einfühlsame instrumentale Ausdeutung des Psalms 137 in Konzert oder Gottesdienst zu bringen und damit auch jüngere Hörer anzusprechen. Die Tenorsaxophonstimme ist technisch anspruchsvoll und kann nur von einem guten Instrumentalisten gemeistert werden. Auch dem Organisten ist vor allem rhythmische Sicherheit und Wendigkeit abgefordert. Im Ganzen bietet sich hier ein lohnendes Stück zeitgenössischer Kirchenmusik, welches die gewohnte Palette von Geistlichen Konzerten farbig bereichert.



Sinfonietta über Psalm 98
op. 58, Nr. 5/1991
(Fanfare – Cantabile – Finale) für Trompete und Orgel
Meinem treuen Freund, dem Meister der Trompetenkunst, Hans-Jörg Packeiser (Hamburg) in Dankbarkeit zugeeignet
* EM 1941

Der Text des Psalm 98 bietet hier den Ausgangspunkt einer rein instrumentalen Deutung, die in prachtvollen Bläserklängen ihren musikalischen Ausdruck findet, gleichwohl aber die meditativen Textstellen ebenso äquivalent berücksichtigt.
      


Elegie über Psalm 103
op. 58, Nr. 6/1992
für Horn und Orgel
Für den Hornisten des Deutschen Bachorchesters Norbert Walter (Flensburg) in bewundernder Verbundenheit
* EM 1942



„...und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat“, ist immer wiederkehrender instrumentaler Refrain in dieser beeindruckenden Horn-Kantilene, welche in Pastellfarben diesen großen Psalm musikalisch nachzeichnet und unaggressiv in alles bestimmendem „Lobe den Herrn, meine Seele!“ mündet. Eine lohnende Aufgabe für gute Hornisten, die selten genug an Geistlichen Solokonzerten beteiligt sind.


Andante religioso über Psalm 121
op. 58, Nr. 7/1994
für zwei Violen und Orgel
Den beiden feinsinnigen Künstlern Hermann und Barbara Voss (Stuttgart) in tiefer Dankbarkeit für ihr vollkommenes und anrührendes Bratschenspiel gewidmet
* EM 2140


Im psalmodisch-traditionellen Wechselspiel zeichnen die beiden Bratschen im sonoren Klang den Psalm 121 nach und man wähnt förmlich, die Worte zu verstehen. Die tiefe Streicherlage ergibt einen tröstenden Klang, der sich mit dem der Orgel zur harmonischen Einheit verbindet.



Klangspiele über Psalm 23
op. 58, Nr. 8/1996
für Vibraphon, Marimba, kleines Schlagzeug und Orgel
* EM 2158

Warme Klangfarben und melodiöse Elemente prägen den Grundcharakter dieses Geistlichen Konzertes für zwei Instrumente, die in dieser Konstellation selten zu hören sind, sich jedoch überraschend gut ergänzen. Der Psalm „Vom guten Hirten“ erfährt hier eine beeindruckende Klangimpression, besonders in den ätherischen Passagen des Vibraphons, welches auch durch eine Marimba ersetzt werden könnte.



Silhouette des Ratzeburger Doms im Sonnenuntergang

Abendläuten über dem Ratzeburger See
op. 58, Nr. 9/1997
nach Worten von Martin Luther King für Solosopran, Tenorsaxophon, Vibraphon, Marimba, kleines Schlagzeug und Orgel
Für A.– D. –  in memoriam einer großen Liebe –
* EM 667

Aus einem reich besetzten „kleinen“ Schlagwerk wird insbesondere das Vibraphon der Sopranstimme gegenüberstellt, welche einen variierten Text von Martin Luther King in ausdrucksvollen Melismen, ergänzt von Glocken- oder Glockenspielklängen der Orgel, in einer ganz ungehörten Weise zum Tragen kommen läßt. Ein faszinierendes Kabinettstück in ungewohnter Besetzung sowohl für ein Konzert als auch für den Gottesdienst!




Titelbild der Notenausgabe - mittelalterliche Darstellung der Geburt Jesu

Weihnachtspastorale über „Quem pastores laudavere“
op. 58, Nr. 10/1998
für Violoncello und Orgel
Meinem Freund, dem Cellisten Johannes Schlesinger (Hamburg) dankbar gewidmet
EM 2146 | ISMN 979-0-2007-2166-9

In hervorragender Weise hat sich der Dedikant für die ersten zehn „Ur“-Aufführungen eingesetzt, souverän die anspruchsvollen rhythmischen Schwierigkeiten meisternd und vergessen lassend, wie ungewohnt unabhängig beide Spieler ihren Part beherrschen müssen.







Jesus und der Satan in einer alten Zeichnung

„Und führe uns nicht in Versuchung“
op. 111/2017
Geistliches Konzert, Evangelienmusik über Matthäus 4,1–11, für Altsolo, Baßsolo, Chor, Kammerorchester, Orgel
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Dieses kantatenmäßig angelegte Geistliche Konzert findet Platz als Evangelienmusik in entsprechenden Sonntagsgottesdiensten oder in einem gesonderten Konzert. Es ist eingerahmt von Strophen des Chorals „Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich.“



Druck eines alten Originaltextes in Fraktur des Colloquium Viatorum

Colloquium viatorum

op.113/2019

Musikalischer Trialog, für vier Vokalsolisten, drei Soloinstrumente, Streicher und konzertante Orgel, nach Texten des Görlitzers Jacob Böhme (1624)

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Für den Komponisten galt es zunächst, aus dem umfangreichen Schriftgut von Jacob Böhme nach musikalischen und musikdramaturgischen Gesichtspunkten Geeignetes auszuwählen, zumal er sich auferlegt hatte, keine anderen zusätzlichen Texte als allein die Worte Böhmes zu benutzen, die sich also in sich selbst erklären. Darüber hinausgehende andere wichtige innere Bezogenheiten gestattete er sich nur (und benutzte sie in formbildender und klanglicher Weise) ausschließlich mit musikalischen Mitteln. Da erwies sich das "Colloquium viatorum – Gespräch einer erleuchteten, einer unerleuchteten Seele und dem Teufel" als sich fast wie von alleine anbietende formale Grundlage für einen "Musikalischen Trialog" in Form eines Geistlichen Konzertes. Der gesamte Text dieser Abhandlung ist dieser Komposition als Faksimile vorangestellt. Durch analoge Wiederholungen von verschiedenen musikalischen Wendungen werden die im Text vorhandenen Bezogenheiten musikalisch verdeutlicht und vermitteln darüber hinaus den Eindruck einer großen geschlossenen Form, die sich nicht nur aus dem Text, sondern ebenfalls aus sich, der Musik selbst, heraus erklärt.

 

Peterskirche Görlitz, Live-Aufnahme

Görlitzer Kammerchor, Görlitzer Kammerorchester, Leitung: Reinhard Seeliger

Auszug, Beginn des zweiten Teils


Tenor/ Erzähler:

Also sie nun lief in solchem Wandel, da begegnete ihr der Herre Jesus Christ, der in diese Welt gekommen war, dem Teufel seine Werke zunichte zu machen und über gottlose Werke das Gericht zu halten, und sprach zur Seele, und eröffnete ihr den Weg zu seiner Gnade und rief ihr zu, sie solle umkehren und Buße tun. Da erschrak die Seele, und Furcht vor Gottes Zorn und Gericht ergriff sie, und kehrte sich mit Ernst zu Gott ein. Da sprach die Gnadenstimme Christi:

Chor:

Tue Buße und verlaß die Eitelkeit, so kommst du zu meiner Gnade!

eisernes Kruzifix, das ein Baum mit der Rinde umschlossen hat und durch sein Wachstum aus dem Sockel gehoben hat.

„Der Baum des Lebens“
op. 115/2019
Geistliche Musik nach einer beschädigten Crucifix-Skulptur auf einem Prager Friedhof
(in Arbeit)
Meiner Freundin Kveta Kukelkova in Krnov/CZ gewidmet
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Inspiriert von einer eindrucksvollen Fotografie der Tschechin Kveta Kukelkova (Krnov) liegt hier eine außergewöhnliche Passionsmusik vor, die als Rahmenchoral das holländische Lied „Met de Boom des Leevens“ hat.






Herbstblätter auf einer Wasseroberfläche

 „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende“
op. 118/2019-2020

Geistliches Konzert (kleine Choralkantate zum Kirchjahresende oder für Trauerfeiern) für 3stimmigen gemischten Chor, Sopran-, Alt - und Baritonsoli, Orgel und weitere Instrumente ad lib., nach alter Kantoreipraxis colla parte. Nach einem Liedtext von Emilie Juliane von Schwarzenberg-Rudolstadt (1686)


Diese kleine Kantate zum Totengedenken "Wer weiß, wie nahe mir mein Ende" für dreistimmigen gemischten Chor, Sopran-, Alt- und Baßsoli, und für ad. lib. colla parte zu komplettierende Instrumente entstand im ersten Entwurf im Oktober des Jahres 2019 als mein op. 118.

Im Laufe einer angeordneten Haus-Quarantäne wegen der Corona-Pandemie im April des Jahres 2020 vervollständigte ich dann das geplante Konzept und ergänzte zwei solistisch auszuführende Vokaltrios, welche zwischen den Choralsätzen ihren Platz finden sollten. Auch hier vertonte ich die zugehörigen Gedichtstrophen von Emilie Juliane von Schwarzburg- Rudolstadt, die diese im Jahre 1686 niederschrieb, und welche in den im heutigen in Gebrauch befindlichen Gesangbüchern als Gemeindechoral wiederzufinden sind. Für die Melodie dieses Gemeindechorals sind drei verschiedene Quellen ausgewiesen: Der erste Teil findet sich bei Georg Österreicher (1623), der zweite Teil bei Franz Vollrath Buttstedt (1774), die vorliegende verwendete Melodie findet sich als Ganzes dann erstmals in einem Elberfelder Gesangbuch im Jahre 1805. In dieser musikalischen Form hat sich diese tiefempfundene Dichtung als Lied einen festen Platz erobert in den heutigen deutschsprachigen Gemeindegesangbüchern beider großen christlichen Religionen.

Dieses kleine geistliche Konzert in Form einer komprimierten Choralkantate ist bestimmt zur Verwendung sowohl in einem liturgischen Rahmen, etwa zu Trauerfeiern oder für die Gottesdienste an den Sonntagen des Kirchenjahresende, als es aber auch Platz finden sollte im konzertanten Rahmen.  Die solistischen Partien können von gut ausgebildeten Chorsängern übernommen werden. Ausdrücklich erlaubt oder sogar wünschenswert ist die Kolorierung durch hinzutretende Instrumente, welche colla parte den Vokalpart stützen und einfärben. So kann eine Orgel stets alle drei Stimmen in wechselnder Registrierung begleiten, oder einzelne Instrumente die Einzelstimme, wie etwa Querflöte den Sopranpart, Klarinette die Altpartie und ein Fagott die Baritonstimme übernehmen. Aber auch andere Instrumente, wie Streicher, sind erlaubt. Man richte sich nach den instrumentalen Möglichkeiten und Gegebenheiten.

 

 

Pfad in einer Berglandschaft

„Die Zeit meines Abschieds ist vorhanden“
op. 121/2020

Geistliches Konzert nach Texten verschiedener Autoren (Bibel: Timotheus 4, 6-8; Uwe Steffen: Abschiedspredigt; Philipp Spitta, Lied EG 406; Hermann Hesse: Gedicht "Stufen")

"Die Zeit meines Abschieds ist vorhanden" ist ein kleines Geistliches Konzert für vier Vokalstimmen und Orgel, welches als opus 121 innerhalb von knapp 14 Tagen aus Anlaß der bevorstehenden Verabschiedung von Hendrikje Timmermann als Pastorin an der St. Nicolai-Kirche zu Wöhrden/Dithmarschen geschrieben wurde. Im Jahr der Corona-Pandemie 2020 wurden viele Planungen komplett umgestoßen, so auch der Auftritt eines Chores anläßlich ihrer Verabschiedung.

Der Komponist ist der Pastorin schon jahrzehntelang aufs Freundschaftlichste verbunden und wollte nichtsdestotrotz wenigstens teilweise und inhaltlich Vokalmusik auch nach Texten ihres Vaters Uwe Steffen, welcher zudem über 18 Jahre lang Neithard Bethkes Domprobst in Ratzeburg gewesen war, als musikalisches Abschiedsgeschenk überbringen. Er wählte bestimmte Textpassagen aus einer Predigt von Uwe Steffen aus, welches er zu seiner eigenen Verabschiedung am
Ratzeburger Dom gehalten hatte. Dazu wählte er den Rahmenchoral "Bei dir, Jesu, will ich bleiben" von Heinrich Spitta aus, sowie den Timotheus-Brief Kapitel 4, Verse 6-8 "Die Zeit meines Abschieds ist vorhanden", wie schließlich auch das berühmte "Stufen"- Gedicht von Hermann Hesse, welches auch von Uwe Steffen in seiner Predigt im Jahre 1993 im Ratzeburger Dom zitiert wurde.

Das Ganze ergab formal ein 5-teiliges strophenförmiges geistliches Konzert, welches durch seine musikalischen Wiederholungen leichter in kürzester Zeit erarbeitet werden kann. Es ist durchaus
möglich oder ratsam, den Rahmenchoral "Bei dir, Jesu, will ich bleiben" auch von der Hörergemeinde mitsingen zu lassen.



Auschnitt mit kleinen dreiblättrigen Kleeblättern

Trivium: Zittauer Dreiländer-Psalm
op. 133/2023

für drei Solisten und Orgel in polnischer, deutscher und tschechischer Sprache

Dieses vorliegende "Trivium" mit drei Einzelkompositionen über Psalmen und Liedern in drei verschiedenen Sprachen ist eine Frucht der Kulturarbeit des Komponisten im Dreiländereck D-PL-CZ. Es soll entweder als ganzes oder jedes der drei Teile einzeln aufgeführt werden, wie es die Situation gebietet.  Zu dem jeweiligen gewählten Psalm wurde ein Kirchenlied oder Choral ausgesucht, der dem eigentlichen Psalm abrundet und ergänzt, in ein neues Licht stellt und zu einer beglückenden Einheit erwachsen läßt. Zu jener beglückenden Einheit im übertragenen Sinne eben auch zwischen den Nationen, die sein musikalisches Schaffen im Dreiländereck beispielhaft offenbart.

I. Polen (für Altsolo und Orgel)

II. Deutschland (für Sopransolo und Orgel)

III: Tschechien (für Baßsolo und Orgel)






* Druck in Vorbereitung, nähere Informationen beim Komponisten oder beim Verlag Merseburger (www.merseburger.de)

** Das Aufführungsmaterial kann über den Komponisten bezogen werden

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